Ausstellungstext der ZFK Leipzig
RAUSCH versammelt die verschiedenen Erfahrungen, inneren Erlebnisse und Eindrücke, die KünstlerInnen persönlich in einem Zustand des Berauschtseins empfunden haben. Im Vordergrund der ausgewählten Arbeiten steht dabei der Rausch als sehr individueller, intimer Ort der Freiheit und Entkopplung von vorgefertigten Denkmustern sowie der Rausch als Teil des Arbeitsprozesses beim Kunstschaffen selbst.
Einige KünstlerInnen beschreiben den Malprozess als explosionsartige Entladung durch eine körperliche Kraftanstrengung. Andere empfinden in der meditativen Hingabe zum Detail und dem Ausblenden von allem anderen eine gebannte Euphorie. Der Rausch entsteht oft auf natürliche Art, schließt aber den Konsum von bewusstseinsverändernden Substanzen nicht aus. Wichtiger als die Mittel ist der Sinneszustand selbst, der einen endlosen Raum bietet sich selbst und Denkmuster aufzulösen, sich fernab gesellschaftlicher Zwänge zu bewegen, sich auf etwas gezielt zu fokussieren oder loszulassen.
Inspiration oder Quellen ihrer Ekstase finden die ausstellenden KünstlerInnen dabei z.B. durch meditative und spirituelle Momente, sinnliche sexuelle Erlebnisse, Traumerfahrungen, aber auch der Kauf- oder Zuckerrausch. Andere Arbeiten beschäftigen sich mit dem negativen Kippmoment zwischen Ekstase und Agonie, also Anspannung ausgelöst durch bedrohliche äußere Gegebenheiten. Und auch das intime Durchleben eines Rauschgefühls in Ruhe und Isolation wird in den Werken thematisiert.